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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

DOI Heft:
1. Septemberheft
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Kunstauktionen / Aus der Museumswelt / Kunstausstellungen / Aus dem Pariser Kunstleben / Der englische Kunstmarkt / Amerikanische Kunst / Dänische Kunstfürsorge / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Numismatik / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0023

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den ersten und stärksten, der in seinen großen Gemälden soziale
Töne erklingen ließ — man sehe sich nur den „Jerimias“
von 1896 an, den kürzlich die Berliner Sezession in die Berliner
Kunstausstellung 1919 hinüberholte! — und Ury war es auch, der
in seiner beseelten Landschaft alle d 1 e künstlerischen Elemente
vorausahnte und weiterentwickelte, auf denen „Richtung“ um
„Richtung“ in den letzten drei Jahrzehnten aufzubauen strebten.
Aber neben ihm gibt es noch eine ganze Reihe von Künstlern,
die es schon verdient haben würden, in dieser modernen
Galerie zu Berlin vertreten zu sein. Sie haben mit den
„Strebungen der Gegenwart“ zumindest ebensoviel zu tun, wie
ein paar noch sehr junge „Namen“, deren Galerie-Qualitäten
erst „entdeckt“ werden müßten.

Adolph Donath.

*

A m 11 i c h e M i 11 e i 1 u n g e n aus d e n P r e u ß i s c h e n
Kunstsammlungen (Nr. 10 des XL. Jahrg., G. Grotesche
Verlagsbuchhandlung, Berlin). An erster Stelle veröffentlicht
Wilhelm von Bode, der Generaldirektor der Preußischen Staats-
museen, einen Nachruf für Alois Hauser, dessen bedeutungs-
volle Tätigkeit Bode auch in seinem für den heutigen „Kunst-
wanderer“ geschriebenen Artikel: „Wie soll man alte Gemälde
restaurieren?“ hervorhebt. Professor Schaefer schreibt über
die frühesten Bildnisse Königs Amenophis des IV. (ein Beitrag
zur Entstehung der Kunst von Teil El-Amarna), Fritz Gold-
schmidt über die Heiligenfiguren des Alessandero Vittoria.

*

Carl Spitzweg. Philister.

Aus dem Katalog „Handzeichnungen Deutscher Meister“
Galerie Ernst Arnold, Dresden und Breslau.

In Nr. 11 der Amtlichen Mitteilungen bespricht Ebert
„Goldringe aus Ostpreußen“, H. Abert einen „Griechischen
Papyrus mit Noten“. Georg Stuhlfauth schreibt zum Werke
des Pseudo-Beham (Erhard Schön?).

*

Geheimrat Professor Dr. Karl Schuchhardt, der Direktor
der prähistorischen Abteilung des Museums für Völkerkunde in
Berlin, hatte am 6. August seinen 60. Geburtstag. Schuchhardt
zählt zu den ersten internationalen Autoritäten der prähistorischen
Forschung. Während er 1886 bei den Ausgrabungen in Pergamon
tätig war, beschäftigte er sich auch mit topographischen Auf-
nahmen, die er im Innern von Kleinasien gemeinsam mit Heinrich
Kiepert machte. Diese Arbeiten leisteten ihm vortreffliche Dienste
für sein 1891 ediertes hervorragendes Buch „Schliemanns Aus-
grabungen in Troja, Mykene usw.,
im Lichte der heutigen Wissenschaft“.
1888 berief ihn sein Heimatsort
Hannover als Direktor des Kestner-
Museums und 20 Jahre später wurde
er Direktor der prähistorischen
Abteilung des Museums für Völker-
kunde in Berlin. Zu Schuchhardts
wissenschaftlichen Arbeiten gehören
auch seine Studien über die unter
seiner Leitung vorgenommenen Aus-
grabungen auf der Römerschanze
bei Potsdam. Eines der bedeu-
tendsten jüngsten Werke Karl Schuch-
hardts ist „Alt-Europa in seiner
Kultur- und Stilentwicklung“.

*

Städtische Sammlungen
in Heidelberg. Über die bis
zum 15. September dauernde Aus-
stellung Heidelberger Maler der
Romantik hat Karl Lohmeyer
ein orientierendes Verzeichnis her-
ausgegeben, worin er genaue Daten
über Georg Philipp Schmidt bringt,
Stangenvase in Blaumalerei über Friedrich Müller, Karl Rottmann,
mit der Marke A. R. Meißen «arl Heinrich Rahl, der Wiener wurde,
.. ... ’ „.. . . . sowie u. a. über die beiden Kobell,

(Auktion der Sächsischen ....

Doubietten bei Lepke). die gebürtige Mannheimer sind.

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg
sendet uns seine zu einer Festschrift für Gustav von Bezold
vereinigten Mitteilungen. Es ist ein stattlicher Band von 243 Seiten.
Theodor H a m p e leitet ihn mit „Allgäuer Studien zur Kunst und
Kultur derRenaissence“ein. DieseStudlenHampessindgleichsamein
Buch für sich, das außerordentlich interessantes wissenschaftliches
Material birgt. Dr. Walter Stengel bespricht die „Merkzeichen
der Nürnberger Rothschmiede“, Dr. Hellmuth P1 e s s n e r schreibt
„Zur Geschichtsphilosophie der bildenden Kunst seit Renaissance
und Reformation“. Fritz Traugott S c h ul z verbreitet sich über
„Das Schlandersbachische Monument in der Egidi-Kirche zu
Nürnberg“ (ein Werk von Albrecht Dürer und Loy Hering?),
Dr. Heinrich Heerwagen über die „Volkskunde von Klein-
sorheim im Ries“.

*

Im Stadtmuseum in Bautzen (Provinzialmuseum der
sächs. Oberlausitz) wird vom 21. September bis 12. Oktober eine
Ausstellung von Stadtbildern Bautzens (Ölgemälde) veranstaltet:
Wettbewerb des Künstlervereins Bautzen.

19. Oktober bis 9. November: Ausstellung der Freien

Künstlervereinigung Bautzen. Malerei, Plastik, Architektur.
(Kunstverein).

16. November bis 7. Dezember: Ausstellung Dresdener

Künstler (R. Poeschmann, W. Friederici, F. Hofmann-Linz, Peres).

KunffaustfeUungeru

Beclin.

Die BerlinerSezession bereitet für Oktober-Dezember
eine Ausstellung von Gemälden und Plastiken vor.

*

Im Künstlerhaus, Berlin, zeigt die September-Aus-
stellung: Deutsche Illustratoren 1870—1919. Im November findet
zum Gedächtnis Martin Brandenburgs eine Ausstellung der
nachgelassenen Werke des Meisters statt.

*

Bei Friedmann & Weber in Berlin hängen jetzt alte
Teppiche, die wohl zu den schönsten zählen, die man hier in
den letzten Jahren sehen konnte. Es sind darunter so hervor-
ragende Seltenheiten, daß sie als Museumsstücke bezeichnet
werden können. Auch die Abteilung der antiken Möbel enthält
schöne Exemplare. Sehenswert ist noch die Abteilung „Mode“»

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